Wer holt sich die Schale ???
Die letzte Auswertung
Die Würfel sind gefallen, der Käse gegessen, das Schnitzel paniert. Eine spannende und unterhaltsame Liga42-Saison ist zu Ende - der letzte ZAT krönt das Ganze mit einem Herzschlagfinale vom Feinsten. Wer keine Lust auf Spannung hat, kann an dieser Stelle aufhören zu lesen und auf die Tabelle klicken - alle anderen sollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen, denn die Teams haben diesmal tatsächlich einiges geboten.
Das Mittelfeld
Kommen wir zunächst zu den Tabellenregionen, die sich bereits vor dem ZAT entspannen konnten: Das Mittelfeld, bereits vor dem 30.Spieltag jenseits von Gut und Böse. Die Ausrufezeichen setzte hier der HSV: Mit Kantersiegen (9:0 und 10:0) bombte die Truppe um van der Vaart die Gegner aus dem Stadion. Am Ende sprang jedoch nur der siebte Platz heraus - angesichts der zwischenzeitlichen Titelchancen wohl eher eine Enttäuschung für Erfolgscoach Mohr. Im Gegensatz dazu hatten die weiteren Mittelfeldteams wie Hansa (8.), Benfica (9.) und Schalke (10.) die meiste Zeit der Saison gar keine Chancen nach oben - da werden die Fans nächstes Jahr sicher mehr erwarten. Die Ausnahme bildet Gladbach (11.), die sich ja bekanntlich den Liga42-Pokal sicherten und somit schon einiges zu feiern hatten.
Der Abstiegskampf
Nun aber dahin, wo es brennt: Der Keller. Für Athletico Madrid blieb das Wunder wie erwartet aus - als 18. treten die Spanier den Weg in die zweite Liga an. Coach Friedrich wird sich aber zurecht fragen, was er seinen Mitspielern getan hat: Auch am letzten ZAT rappelte es nochmal richtig am Karton, unterm Strich bleiben satte 100 (!!) Gegentore. Da kann es nächstes Jahr nur besser werden !
Spanier retten sich
Die beiden freien Plätze im Keller schienen lange ebenfalls an Spanier gebucht, doch diese konnten das Blatt nochmal wenden. In Barcelona schaffte der neue Coach Novak mit einem furiosen Schlußspurt den Klassenerhalt, trotz eines 6:7 gegen Athletico. Auch Celta Vigo konnte sich überraschend noch retten, 8 Punkte am Schlußzat reichten aus - dank der besseren Tordifferenz. Stattdessen muss ein Team in den sauren Apfel beißen, dass damit wohl nicht mehr wirklich gerechnet hatte: Ajax Amsterdam. Die Truppe von Starcoach Baier hatte vor dem Schlußzat noch das beste Torverhältnis im Keller, brach dann aber völlig ein. Es gab ein mageres 1:0 über Hansa, dazu nur Kracherniederlagen (4:7, 4:6, 5:8, 0:9), so dass das Torverhältnis noch völlig kippte. Am Ende steht man dann punktgleich mit Vigo - muss aber in die zweite Liga. Ein sehr bitterer Abstieg, denn 8 Auswärtstore hätten im Normalfall noch für 3 Punkte gereicht...
Basel, Strasbourg oder Prag
Für den dritten Abstiegsplatz kamen dann nur noch oben genannte Teams in Frage - wobei Basel letztlich nie richtig in Gefahr geriet. Mit zwei souveränen Heimsiegen schaffte der Aufsteiger den Klassenerhalt, nach zwei Aufstiegen in Folge der nächste Schritt der Erfolgsgeschichte. Eine solche schreibt weiterhin auch Racing Strasbourg: Nachdem man kurz vor Schluß schon über dem Abgrund baumelte, retteten sich die Ostfranzosen durch ein hart erkämpftes 5:3 in Zürich. Damit steht fest: Sparta Prag ist der dritte Absteiger ! Auch hier kommt das mehr als überraschend - die Tschechen waren im Laufe der Saison zwar oft im Keller, aber die ganze Rückrunde über nie auf einem Abstiegsplatz. Das es am Ende nicht reichte, liegt an einem ganz bitteren Schlußzat: 3:4, 4:5, 4:4, 4:5 - das sind die Horrorergebnisse für jeden Zoccertrainer. Wenn es dann in so einer Häufung zusammen kommt, kann das eine ganze Saison noch kippen...
Chapeau, Elche !
Werfen wir nun aber den Blick nach ganz oben, wo nach zwei Saisons die Ära Elche tatsächlich ein Ende fand. Doch der Rekordmeister braucht mit seiner Saison keineswegs unzufrieden sein - Rang vier ist ein gutes Ergebnis. Das wird erst so richtig deutlich, wenn man mal einen Blick auf die Gegentore wirft: Satte 93 Stück fing sich der Doppelmeister ein, für die meisten Teams hätte das wohl den Abstieg bedeutet. Nicht so für Elche, die trotz allem lange um den Titel mitspielten. Coach Frank O. kann also mit der Saison zufrieden sein.
Der Kronprinz
Doch erstmal soll jetzt gelüftet werden, wer denn nun Elche beerben durfte. Als Kronprinz schien lange Zeit der Karlsruher SC vorprogrammiert, aber irgendwie verspielten die Badener im Laufe der Rückrunde ihre Titelchance - letztlich reichte eine überragende Heimbilanz nicht zum ganz großen Wurf. Stattdessen belegte man den zweiten Platz - zum dritten Mal in Folge ! Vergleiche mit einem Werksklub aus einem Vorort von Köln drängen sich auf...
Baresis Erben
Auf den Plätzen folgen dann Aston Villa (trotz Punktabzugs Dritter, bestes Auswärtsteam), Marseille (die ganze Saison in der Spitzengruppe, am Ende Fünfter) und Zürich (Platz 6 mit tollem Schlußspurt). Den Titel aber holten sich die Kicker aus Mailand: Thomas Kolling nutzte seine perfekte Ausgangsposition vor dem ZAT und ließ rein gar nichts mehr anbrennen. Vier Siege am letzten ZAT, am Ende vier Punkte vor dem Zweiten und acht Punkte vor dem Dritten - so spielt ein souveräner Meister. Milan agierte die gesamte Saison über unauffällig und effizient, profitierte dabei von der italienischen Betonabwehr. Nach einem NMR zu Beginn der Rückrunde schien die Meisterschaft weit weg, aber vielleicht war die Außenseiterposition auch ein Vorteil: Nachdem sich alles auf Elche, Karlsruhe und zwischenzeitlich HSV/Villa konzentrierte, konnte der AC fast unbemerkt vorbeiziehen. Das 5:4 gegen Ajax am 28.Spieltag war dann die Entscheidung - danach schaukelte man das Ding locker nach Hause. Meinen Glückwunsch an Thomas - nach dem Fastabstieg im Vorjahr ein wirklich überraschender Erfolg !
Adios !
So, das solls dann auch gewesen sein - ich hoffe euch hat die Saison ein bisschen Spaß gemacht. Ich werde das Ligageschehen im Auge behalten...vielleicht gibt es ja nächstes Jahr einen neuen Überraschungsmeister ? Oder Karlsruhe schafft endlich den Titel ? Oder Elche kehrt auf den Thron zurück ? Oder so ähnlich...
Gruß
Euer LL Benjamin |