Klare Meisterschaft für NürnbergHallo zusammen.
Es ist wieder soweit, die Spiele sind gespielt, die Tore geschossen, die Punkte hier geholt, da sind sie verloren. Die Anhänger der Vereine ziehen Fazit, wollen den Trainer entweder hängen oder liebkosen, die Mannschaften nehmen sich für das nächste Mal noch mehr vor: So wie Fußball eben ist, wenn der Rauch verfliegt.
Dass die Nürnberger auf dem besten Weg zur Meisterschaft waren, war kein Geheimnis; sie holten sogar noch mehr Punkte, als ohnehin abzusehen war. Herzliche Glückwünsche nach Franken an Trainer Wagner. Und alles Gute in Liga 2.
Zum Abstiegskampf:
Dass Hannover nicht absteigen würde, hat selbst in Niedersachsen schließlich niemand mehr geglaubt. Und so bilden die Jungs unter Trainer Torsten Lukas auch das Schlusslicht der Liga. Bye bye sagen wir und bleiben am Ball.
Ich hatte mit den Abstiegen von Hertha und Silkeborg gerechnet, die Wettbüros sahen eher Monaco in Gefahr. Wer hatte Recht?
Eines vorab: Es bewahrheitet sich, dass 40 Punkte nicht zwingend reichen, um den Abstieg zu vermeiden. Diesmal reichten nicht einmal 41 Punkte.
Nach dem 29. Spieltag befanden sich die für den Abstieg favorisierten Monegassen auf Platz 16. Dann kam das möglicherweise vorentscheidende Spiel gegen Hertha BSC. Die Fans auf beiden Seiten bebten vor Angst und Hoffnung, Adrenalin bis zum Erbrechen in den Adern. Dann der Anpfiff, die Gastgeber aus Monaco sofort mit 1:0 in Führung, aber die Berliner Gäste gleichen schnell aus. Dann nach der Pause erneut der Anpfiff, die Berliner aber noch nicht vollzählig auf dem Platz, der Torwart fehlt, keiner merkt es, bis ein 60 Meter-Hammer unter der Latte zappelt - alle Berliner Proteste nutzen nichts, der blinde und als taubstumm bekannte Schiri wertet das Tor. Doch das führt zu einem Aufbäumen der Hauptstädter, wie verwandelt ist plötzlich die Truppe auf dem Platz, der umgegraben, ach was sag ich, umgepflügt wird, zur Not schießen die die Monegassen mit dem Ballins Tor, 2:2. Dann ein weiteres wildes Anrennen, Spiel auf ein Tor, die Monegassen sehen kein Land mehr, verteidigen sich mit Händen und Fäusten und bemerken nicht, wie sich die Berliner nach und nach Meter um Meter in Handballmanier an das Tor heranschleichen und sodann im Doppelpack abschließen: 2:4 für Hertha! Das Ende für Monaco, die Rettung für Berlin?
Silkeborg hatte indessen einen möglichen - wenn auch nicht für den Abstieg allzu sehr in Betracht kommenden - Konkurrenten aus Malaga mit 5:0 abgefertigt und nach Hause geschickt.
Der Stand nach diesem Spieltag: Silkeborg und Wien mit jeweils 40 Punkten auf Plätzen 13 und 14, dahinter Malaga und Hertha mit jeweils 35 Punkten auf 15 und 16, dahinter Hannover und Monaco mit je 33 Punkten.
Am folgenden Spieltag verlieren alle genannten Teams einfach ihre Spiele mit Ausnahme der Jungs aus Malaga. Die haben jetzt 38 Punkte, sind aber trotzdem nur auf Platz 15.
Am 32. Spieltag gewinnt Wien zu Hause gegen die Sportfreunde Siegen, hat dann 43 Punkte und ist gerettet. Denn nach einem Sieg von Monaco und Niederlagen von Hertha und Hannover stehen die Monegassen mit 36 Punkten auf Platz 16, so dass der Abstand Wiens von 7 Punkten bei 6 zu vergebenden Punkten jedenfalls reicht. Etwas anderes steht jetzt aber fest: Hannover ist nicht zu halten.
Sodann folgt der 33. Spieltag: Hertha und Monaco gewinnen, Silkeborg und Malaga aber nicht. Nach wie vor trennen die 4 Mannschaften 3 Punkte, der letzte Spieltag muss die Entscheidung bringen:
Sie wird traurig, denn Hertha verliert sang- und klanglos gegen Bremen, Monaco gewinnt knapp mit 4:5 in Wien, so dass alle Blicke nach Silkeborg gerichtet sind, die zu Hause gegen Eindhoven ran müssen: Das ist ein Hauen und Stechen, Eindhoven hat nichts zu verlieren und zu gewinnen, kämpft aber wie ein Löwe und ringt den Gastgebern schließlich ein 4:4 ab. Das macht für die Truppe von Hanno Land 41 Punkte, und das - wir schrieben es schon - reicht nicht. Hertha und Silkeborg verabschieden sich somit aus der Liga und aus dem Spiel, die Wartebank drücken zunächst einmal die Trainer Land, Biering und Lukas - auf baldiges Wiedersehen.
Eine Frage ist noch offen: Welche beiden Mannschaften steigen neben den Franken auf? Ich hatte auf Köln getippt, die Wettbüros auf Braunschweig. Liverpool konnte - trotz schwierigen Spielplans - kaum etwas falsch machen. Und sie machten nichts falsch. Herzlichen Glückwunsch an Trainer Beißmann, das war eine reife Leistung. Liverpool schließt die Saison mit 58 Punkten und Platz 2 ab.
Nach einer Niederlage in Hannover schien sich meine Vorhersage zu bestätigen: Braunschweig würde 57 Punkte holen. Wenn sie gegen den unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten aus Köln gewannen, denn auswärts konnten die Niedersachsen nichts mehr ausrichten, so dass nur noch 2 Heimspiele verblieben. Köln seinerseits hatte am 30. Spieltag auswärts bei Djurgardens IF mit 1:5 verloren. Und Richters Truppe musste auf Braunschweig noch 5 Punkte gutmachen. Dass Köln die beiden Heimspiele gewinnen würde, war klar. Und so trafen am letzten Spieltag Köln (Platz 3 - 55 Punkte) und Braunschweig (Platz 4 - 54 Punkte) aufeinander. Und Braunschweig siegt. Trainer Bradler steigt auf. Und hinterläßt einen verdutzten Trainer Richter, der nur auf Risiko hätte spielen und die 4 Tore gegen Hannover gegen Braunschweig hätte setzen müssen - dann wäre Köln aufgestiegen. Wie auch immer, Köln bleibt uns erhalten und wird - was ist das? - fünfter! Wie aus dem Nichts taucht plötzlich da vorne in der Spitzengruppe eine Truppe auf, die niemand mehr - ich eingeschlossen - auf dem Radar hatte: Hammanns Bremer kämpfen sich noch irgendwie auf Platz 4 und holen sogar die Torkanone der Liga.
Das war es, möglicherweise bekommen wir jetzt aber ein neues Problem mit der Besetzung der Stellen der Ligaleiter, denn Trainer Bradler ist als zukünftiger Trainer in Liga 2 auch deren aktueller Ligaleiter.
Nochmals Glückwünsche in Richtung Nürnberg, Braunschweig und Liverpool, danke für die rechtzeitigen Abgaben und bis bald. Rückgemeldet haben sich inzwischen alle Trainer, so dass unsere gemütliche Liga vollständig bleibt.
Der LL René |