3. Liga - Saison 2009 / 1

Aus, aus, die Saison ist aus!

Die Berichterstattung beginnt mit einem Paukenschlag: NMR! Den gab es ausgerechnet auch noch bei einem Protagonisten im Auf- oder Absteigskampf. Aber der Verein wird noch nicht verraten. Der Reihe nach:

30. Spieltag:

Djurgardens IF - 1. FC Köln 7:8

Was für ein Feuerwerk! Beide Trainer hatten ihren Erstaztorhütern etwas Einsatzzeit gegönnt und das rächte sich. Für die Zuschauer war es ein Fußballfest.

PSV Eindhoven - Sparta Prag

Nun aber zum Abstiegskampf! Beiden Mannschaften ist die Verkrampfung deutlich anzumerken, keiner will einen Fehler machen und es kommt kaum zu zeigenswerten Offensivaktionen. Doch in der 62. Minute durchbricht ein Donnerschlag die Stille. Eindhovens Kapitän Ruuid van der Bokkenbloom trifft mit einem Hammer aus 25 Metern genau in den Winkel. Der tschechische Gästekeeper schaut dem Ball nur ungläubig hinterher. Danach passiert nichts mehr. Mit diesem Sieg verhindert der PSV ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz, nachdem der Tabellensechzehnte Karlsruher SC den VfL Osnabrück bezwungen hat.

FK Bodö-Glimt - Rot-Weiß Oberhausen

Der Schein trügt, auf Platz 12 ist Oberhausen noch längst nicht sicher. Das Spiel ist die Chance, sich wohl endgültig aus dem Abstiegskampf herauszuhalten und dabei auch noch einem aussichtsreichen Aufstiegskandidaten ein Bein zu stellen. Aber es ist nicht der Tag der Rot-Weißen, die Kleeblätter werden niedergemäht. Das Endergebnis lautet 4:0.

Arsenal London - Energie Cottbus

Wird Bodö-Glimt Dritter? Diese Frage entscheidet sich im Emirates Stadium. In der Lage dazu ist nur Energie Cottbus und dafür brauchen die Lausitzer heute ein Dreier. Aber das Auswärtskonto ist bereits leer und so gewinnen die Gunners locker und souverän mit 1:0.

Und so sieht die Tabelle nach dem 30. Spieltag aus:

[...]
3. Bodö-Glimt 51
4. Cottbus 49
5. Arsenal 49
[...]
12. Oberhausen 39
13. Sparta Prag 38
14. Osnabrück 37
15. Eindhoven 36
16. Karlsruhe 36
17. Rapid Wien 31
[...]

31. Spieltag:

Sparta Prag - VfL Osnabrück

Die Ausgangsposition der beiden Teams ist sehr ähnlich. Beide sind noch nicht auf einem Abstiegsplatz, aber nach einer Niederlage am 30. Spieltag stehen beide kurz davor. Die Ostwestfalen spielen wie schon gegen den KSC forsch nach vorne, aber scheitern immer wieder am glänzend aufgelegten Gästekeeper Malek Januva. Sparta Prag kontert im eigenen Stadion und gewinnt sehr glücklich mit 1:0. Aber im Abstiegskampf zählen eben nur Punkte, das wie interessiert im Nachhinein niemanden.

Karlsruher SC - Rapid Wien

Ein Tag, an dem Geschichte geschrieben wird. Der KSC watscht Rapid so richtig böse ab, schon zur Halbzeit steht es 5:0 für die Badener. Aber von Gnade keine Spur, am Ende wird das Dutzend vollgemacht. Gab es jemals einen so hohen Sieg bei Liga42?

Rot-Weiß Oberhausen bleibt nach der 1:4-Heimpleite gegen Schalke 04 mittendrin im Abstiegskampf. Auch Eindhoven präsentiert sich in Köln saft- und kraftlos. Oben in der Tabelle macht Bodö-Glimt einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg. In den schottischen Hochmooren gelingt ein 4:0-Sieg, während der FC Arsenal auf dem Aachener Tivoli die Segel streichen muss und auch Cottbus daheim gegen Knatts. Reykjavik verliert. Grenzenloser Jubel in Island: Reykjavik ist nun endgültig aufgestiegen. Aber auch in Paderborn wird gejubelt. Mit einem 1:0 gegen Djurgardens ist der Aufstieg unter Dach und Fach. Dagegen ist Inverness Caledonian Thistle nun auch rechnerisch abgestiegen.

Die Tabelle nach dem 31. Spieltag:

[...]
3. Bodö-Glimt 54
4. Cottbus 49
5. Arsenal 49
[...] 12. Sparta Prag 41
13. Karlsruhe 39
14. Oberhausen 39
15. Osnabrück 37
16. Eindhoven 36
17. Rapid Wien 31
[...]

32. Spieltag:

Arsenal London - Rot-Weiß Oberhausen

Die allerletzte Chance für die Gunners, im Aufstiegskampf doch noch eine Minimalchance zu wahren. Auf der anderen Seite wird es für die Kleeblätter endlich mal Zeit für einen Sieg. Doch Arsenal hinterlässt nur Grasnarben, am Ende wird RWO mit 4:1 aus dem Stadion gebombt.

Rapid Wien - Sparta Prag

Die Österreicher wirken noch immer schwer geschockt vom 0:12 beim KSC und bekommen keinen Fuß vor den anderen. Aber auch die Tschechen spielen erschreckend schwach. Als die Mannschaften mit 0:0 in die Halbzeit gehen, gibt es eine Standpauke von Trainer Edelmann. Und die zeigt Wirkung, Sparta dreht so richtig auf und gewinnt noch mit 5:0.

FK Bodö-Glimt - Karlsruher SC

Die Mannschaften der Stunde treffen aufeinander. Gönnt der FK seinen Konkurrenten noch eine kleine Chance oder zieht er weiter davon? Hält der Höhenflug der Karlsruher an, sodass der Aufstieg so gut wie sicher ist? Von Beginn an spielt nur die Heimmannschaft, aber die Norweger rennen immer wieder erfolglos an. Erst in der 83. Minute kommt die Erlösung. In einem Gewühl im Fünfmeterraum nach einem Eckball kullert der Ball irgendwie über die Linie. Bodö-Glimt gewinnt mit 1:0.

Eindhoven kassiert zuhause gegen Djurgardens eine derbe 3:6-Klatsche, der VfL Osnabrück gewinnt gegen die Geißböcke mit 3:0. Energie Cottbus verliert auch in Bremen und der Aufstieg ist endgültig unerreichbar.

Werfen wir einen Blick auf die Tabelle nach dem 32. Spieltag:

[...]
3. Bodö-Glimt 57
4. Arsenal 52
5. Cottbus 49
[...]
12. Sparta Prag 44
13. Osnabrück 40
14. Karlsruhe 39
15. Oberhausen 39
16. Eindhoven 36
17. Rapid Wien 31
[...]

Begeisterungsstürme in Prag: Der Klassenerhalt ist sicher. Trainer Edelmann wird gefeiert. In Wien ist es aber ein Trauertag, denn jetzt kann Rapid nichts mehr retten und hier wird auch das Rätsel um den NMR gelüftet. Rapid Wien hat ihn produziert. Der Klassenerhalt wäre bei den Angaben der anderen Vereine ohnehin nicht dringewesen, aber das ist kein echter Trost.

33. Spieltag:

Sparta Prag - FK Bodö-Glimt

Macht der FK den Aufstieg bei den siegestrunkenen Pragern perfekt? Das Spiel wogt hin und her, zur Halbzeit steht es 2:2. In Halbzeit Zwei geben die Offensivreihen noch einmal alles und in der 91. Minute bejubeln die Norweger das 5:4 durch Spielmacher Ole Trondsen. Doch dann geschieht, was nicht passieren darf. Sparta bekommt nochmal einen Freistoß, langer Ball nach vorne und Kalunika trifft zum 5:5-Ausgleich. Gebannt schauen die Norweger nach der Partie auf die Anzeigetafel. Wie hat Arsenal gespielt?

PSV Eindhoven - SC Paderborn 07

Die letzte Chance für den PSV. Heute muss unbedingt ein Sieg her. Die Niederländer gehen früh in Führung, doch danach läuft bei Eindhoven gar nichts mehr zusammen. In der 86. Minute dann der Schock: Handelfmeter für Paderborn! Starstürmer Arne Angriff tritt an, schickt den Torwart in die falsche Ecke und setzt den Ball an den Pfosten. Kein Tor! Im direkten Gegenzug gelingt das erlösende 2:0 und wenig später sogar noch das 3:0.

Richten wir unseren Blick wieder nach Prag, wo die Norweger immer noch auf das Ergebnis der Gunners warten. Jeder erwartet einen Auswärtssieg von Arsenal, schließlich ging es zum Tabellenletzten nach Inverness. Inverness: 1! Spieler und Trainer zittern. Arsenal 0! Spieler und Trainer drehen völlig durch.

Rot-Weiß Oberhausen gelingt endlich der langersehnte, klassenerhaltssichernde erste Sieg nach drei Niederlagen! RWO bleibt der Liga erhalten. Auch der KSC stellt eindrucksvoll seine Klasse unter Beweis: 6:0 gegen Schalke 04! Aber in Stockholm wird noch gespielt. In der Partie Djurgardens gegen Osnabrück steht es immer noch 0:0. Mit einem Sieg der Osnabrücker wäre der PSV Eindhoven trotz des tollen Sieges abgestiegen. Tor in Stockholm! Die Angst steht den Eindhovenern ins Gesicht geschrieben. Doch das Tor hat Djurgardens erzielt! Noch ist Hoffnung.

Und das ist der Tabellenstand nach dem 33. Spieltag:

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3. Bodö-Glimt 58
4. Arsenal 52
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15. Osnabrück 40
16. Eindhoven 39
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Alle Aufsteiger stehen fest, nur im Abstiegskampf wird es nochmal eng. Und der Spielplan will es so, die Protagonisten PSV Eindhoven und VfL Osnabrück treffen im direkten Duell im Philipsstadion aufeinander. Der PSV braucht einen Sieg, dem VfL reicht ein Unentschieden.

PSV Eindhoven - VfL Osnabrück

12. Minute: Erste gefährliche Aktion des Spiels. Ein Fernschuss des Gästespielers Klimmer streicht knapp am Pfosten vorbei.
35. Minute: Ein sehr schön vorgetragener Angriff der Holländer wird nicht belohnt. Der Gästekeeper ist auf dem Posten.
45. Minute: Halbzeit! Es steht 0:0.
51. Minute: Ganz gefährlicher Konter der Gäste. Stürmer Freske steht allein vor dem PSV-Schlussmann, doch ihm versagen die Nerven. Der Heber geht weit am Tor vorbei.
74. Minute: Die Flanke des niederländischen Flügelstürmers Zurwannen findet den Kopf von van der Bokkenbloom. Der Ball knallt gegen die Latte.
86. Minute: Der Ball ist im Netz! Tor für Eindhoven! Doch plötzlich wird es still im Stadion, der Jubel endet abrupt. Der Linienrichter hatte die Fahne oben. Abseits!
Die Niederländer sind wütend, rennen die letzten Minuten an, der VfL befindet sich im Belagerungszustand, aber das Runde will einfach nicht ins Eckige. In der 94. Minute pfeift der Schiedsrichter die Partie ab. Die PSVler haben alles gegeben und am Ende hat es doch nicht gereicht. Das Schiedsrichtergespann kann nur durch massiven Polizeieinsatz sicher aus dem Stadion geleitet werden. Erst Tage später schlägt die Stimmung in Eindhoven von Wut in Trauer um. Noch heute sind sich die Experten uneins. War es wirklich Abseits?

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